11. Striezel-Cup 2018

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Erstellt: Dienstag, 11. Dezember 2018 01:32

Geschrieben von Richard Kantelberg

Endlich mal ein Turnier zu Hause tanzen! Für unsere Turnierpaare und den ganzen Verein war der 11. Striezel-Cup in der Turnhalle des Gymnasiums Coswig am 8. Dezember 2018 ein toller Wettkampfhöhepunkt und ein gelungener Abschluss des Wettkampfjahres.

Unzählige fleißige Weihnachtswichtel waren seit 7 Uhr morgens auf den Beinen, einige sogar schon Freitagabend und haben aus der tristen Coswiger Turnhalle eine liebevoll dekorierte und gemütliche Wettkampflocation gezaubert. Viele Kinder aus dem Vereinsnachwuchs haben selbstgebastelte Weihnachtspäckchen zur Bühnengestaltung beigesteuert und auch der Hintergrund wurde noch mit einigen goldenen Weihnachtssternen aufgewertet. Die Tische des Wertungsgerichts waren mit rotem Stoff verkleidet und standen seitlich am Rand der Fläche, sodass die Zuschauer ungehinderten Blick auf das Tanzspektakel hatten. Der ein oder andere Weihnachtsbaum war natürlich auch zu sehen und nicht zu vergessen natürlich der übermannsgroße aufgeblasene Schneemann, der für die Paare den Aufgang zur Tanzfläche markierte! Das Glitzern der Pokale und die imposante Beleuchtung der Tanzfläche gab der Bühne dann den letzten Schliff. Vor der Tribüne stand ein Fan-Podest zum Anfeuern der 40 Tanzpaare aus ganz Norddeutschland bereit und auch unsere Fotografen Tim Schnelle und Sebastian Koesling waren ständig auf Achse und kaum hinter ihren Linsen hervorzubekommen. [Edit: Die übrigen dreitausendneunhundertvierundachtzig Bilder müssen erst noch fertig gemalt werden und werden dann im Laufe der Woche online gestellt. ;-) ]

Da die Zuschauer und die vielen Wichtel natürlich auch hungrig werden durfte das Catering nicht fehlen. In der Cafetaria gab es viele selbstgebackene Kuchen und Muffins, Kartoffelsuppe und Soljanka, Salate… und natürlich „Ä Scheelchen Heeßen“. Um der Nachfrage vorallem nach letzterem gerecht zu werden waren zwei Teams mit selbstgebauten Bauchläden im Einsatz und für die Sportler standen Getränke und Obst in den Umkleiden für zwischendurch bereit.

Spätestens 14 Uhr mussten aber auch mal unsere Sportler ran! Vier Paare vom 1. Dresdner RRC e.V. waren am Start und obwohl sie mittlerweile schon viel Routine im Turniergeschehen hatten, war an diesem Tag jeder ein oder zwei bisschen nervöser als sonst – inklusive Trainer ;-) . Unter Moderation von Chef Ivo Kionka und Turnierleiter Arne Bestmann durfte unser Paar Saskia Krockert und Pierre Luca Simon das Turnier mit der ersten Runde der Schülerklasse eröffnen. Die beiden haben in den letzten Wochen sehr intensiv an ihrer Choreo gearbeitet und die gelang ihnen auch sehr dynamisch, jedoch schlich sich gegen Ende eine kleine Unsicherheit ein, die bei den Wertungsrichtern nicht unbemerkt blieb und so mussten die beiden nach einer sonst sehr guten Runde bangen, ob es für den Einzug ins Finale reicht. Die Freude war groß, als nach Abschluss der Vorrunden klar war, dass es doch noch für den Finaleinzug gereicht hat!

In der Juniorenklasse starteten gleich zwei Dresdner Paare – beide sogar mit neuem Trikot. Mina Neumärker und Stefan Graichen waren in der Juniorenklasse das Paar mit der höchsten Akrobatikschwierigkeit und auch tänzerisch haben sie sich im Laufe des letzten Jahres enorm gesteigert. Mit einer sehr sicheren Performance schafften sie es nah der Vorrunde auf den vierten Platz und damit klar ins Finale. Celina Nischan und Jeremy Kionka konnten nach dreimonatiger Trainingspause erst im November wieder anfangen zu trainieren, fanden aber schnell in ihre gute Form zurück und bauten gleich noch eine neue Akrobatik ins Programm. Trotzdem war die Spannung groß, ob alle Elemente wie geplant funktionieren – und das taten sie dann auch. Sie brillierten mit tänzerischer Leichtigkeit und platzierten sich nach der Vorrunde mit 41 Punkten knapp vor ihren Teamkollegen auf dem dritten Platz.

Auch in der C-Klasse war unser Verein vertreten. Katja Julie Korn und Pascal Neumann starteten im orange-schwarzen Trikot, was ihnen ausgezeichnet stand und zeigten alle Akrobatiken sicher. Auch die neue Tanzfigur im ersten Tanzteil kam sehr gut bei den Wertungsrichtern an, jedoch handelten sie sich im dritten Tanzteil eine Unsicherheit ein, was den beiden leider die Teilnahme an der Endrunde verwehrte und so mussten sie sich mit dem 9. Platz in der Gesamtwertung zufrieden geben. Als bestes sächsisches Paar wurden sie für ihre Leistung jedoch mit dem sächsischen Landesmeisterpokal ausgezeichnet und durften zum Schluss auch nochmal nach oben auf’s Treppchen klettern. Das macht natürlich Lust auf mehr! So blieb für die beiden genügend Zeit, den anderen drei Dresdner Paaren bei ihren Finalrunden beizustehen.

Im Rahmen des Striezel-Cups wurde auch gleichzeitig die Sächsische und die Berliner Landesmeisterschaft ausgetragen. In der Schülerklasse war das ein knappes Rennen zwischen unserem Paar Saskia und Pierre und den Döbelner Kollegen Nelé Liebmann und Gino Berger. Nach ihrem Patzer in der Vorrunde gaben Saskia und Pierre nun nochmal alles und tanzten bis zur letzten Bewegung schnelle Kicks, zackige Drehungen und schwierige Tanzfiguren. So erreichten sie ihre bisher höchste Bewertung mit 21 Punkten. Es folgte minutenlanges banges Warten und Daumendrücken, wie sich die anderen Paare präsentieren. Die beiden waren sichtbar glücklich, ihre Konkurrenten um den Landesmeistertitel hinter sich zu lassen – und mussten sich nur einem Paar aus Königs Wusterhausen geschlagen geben. Mit dem silbernen Pokal in der Gesamtwertung war dies auch ihr bisher bestes Wettkampfergebnis.

Auch in der Juniorenklasse kämpften zwei Paare um den Landesmeistertitel, allerdings aus der gleichen Trainingsgruppe. Doch zum Glück sind unsere Dresdner Paare alle ein gut zusammengewachsenes und faires Team. Hier gönnt jeder seinen Teamkollegen den Erfolg und alle unterstützen sich gegenseitig so gut es nur geht. Die Unterstützung brauchen sie auch, denn von den 7 Finalpaaren liegen unsere beiden Paare mit je einem Paar aus Königs Wusterhausen und aus Lippstadt leistungsmäßig nur Zehntelpunkte auseinander und es ist jedes Mal aufs neue spannend, wer das Rennen um die Pokale macht!

Nach einer tollen, dynamischen Tanzrunde von Mina und Stefan mit der neuen Akrobatik Doppelshalom und einer neuen Tanzfigur, sowie lautstarker Unterstützung des Fanclubs konnten die beiden mit ihrer Darbietung sehr zufrieden sein. Jedoch herrschte ein wenig Irritation, denn die Bewertung lag hinter dem Vorrundenergebnis um ganze zehn Punkte zurück. Es stellte sich heraus, dass die beiden sich in der ersten Akrobatik einen Abzug eingefangen haben, weil sie den Griff im Übergang zwischen zwei Elementen zu früh gelöst haben. So belegten sie im Gesamtergebnis den 7. Platz, aber ließen das natürlich nicht auf sich sitzen. Im obligatorischen Schwan/Stütz-Battle beim Siegertanz tobte die Halle, als Mina und Stefan ohne mit der Wimper zu zucken klarstellten, wer hier die dicksten … Muskeln hat und das Battle deutlich für sich entschieden.

Celina und Jeremy tanzten ihre Finalrunde direkt nach Mina und Stefan und zeigten eine ebenso starke Kür wie in der Vorrunde. Einzig die neue Akrobatik Rückengrätsche-Doppelgrätsche-Schwan war diesmal nicht ganz so hoch ausgeführt, sodass sie am Ende zwar etwas weniger Punkte als in der Vorrunde ehielten, jedoch mit einem fünften Platz und dem sächsischen Junioren-Landesmeistertitel sehr zufrieden sein können.

Doch nicht nur unsere Paare mussten zeigen, was sie drauf haben. Für unseren Trainer-A, Schatzmeister, DRBV-Viezepräsidenten … kurzum den einzig wahren Rüdiger stand die Prüfung zum Turnierleiter an. In den vergangenen Wochen und Monaten hatte er sich intensiv auf dieses Aufgabenfeld vorbereitet und bereits zwei Probeturniere in Amberg und Winsen/Aller absolviert. Unter den kritischen Augen der erfahrenen Turnierleiter Arne Bestman und Stefan Parzentny – und ganz im Hintergrund der Zuschauer wurden unter Hochdruck Rundenergebnisse berechnet, Tanzzeiten gestoppt, Bekleidungsvorschriften überprüft, Tanzrunden ausgelost, Ersatzakrobatiken eingetragen, Zeitpläne erstellt, technische Problemchen mit dem ein oder anderen Wertungsrichter-Tablet gelöst und noch viel mehr. Seine Prüfung hat Rüdiger Menken „mit Bravour“ bestanden und wir freuen uns, nun auch einen Turnierleiter in unserem Verein zu haben! Vielen Dank für dein Engagement und herzlichen Glückwunsch, lieber Rüdiger!

So ging wiedermal ein langer Turniertag ins Land. Spätestens 18 Uhr wurde dann auch das letzte Bühnenlicht aus- und das Hallenlicht wieder angeschaltet. Und schwuppdiewupp, keine zwei Stunden später sah alles aus als wäre nie etwas gewesen. In diesem Sinne nochmal vielen, vielen Dank an die vielen, vielen Helfer und Unterstützer rund um dieses Turnier, auch wenn der Eine oder Andere mit dem Rock’n’Roll-Turniersport vielleicht gar nicht so dicht verwandt ist. Es ist nicht in jedem Verein selbstverständlich, dass man auf so viele tatkräftige Hände zählen kann, ohne denen so ein Event bei weitem nicht so toll und so reibungslos gelaufen wäre. Bei allen Tänzern von nah und fern wird dieses Turnier sicher noch lang in Erinnerung bleiben! Von Seiten der Aktiven gab es auf jeden Fall viel positives Feedback, Zitat: „Ich denke von dem Turnier werden sich viele etwas abschauen, es war echt spitze! Man hatte auf dem Wettkampf endlich mal das Gefühl, nicht für die Wertungsrichter, sondern wirklich für das Publikum zu tanzen und das hat echt Spaß gemacht!“

Ich freue mich auf jeden Fall schon auf’s nächste Mal! Vielleicht ja nicht erst in vier Jahren ;-)

Bis dahin aber erstmal allen einen frohe und besinnliche Vorweihnachtszeit!

Richard